Direkt zum Inhalt springen

Blog-Eintrag -

Marktkommentar: Vertrauensverlust in US-Fiskalpolitik führt zu weiteren Renditeanstiegen

Wenn sich Demokraten und Republikaner nicht bis Ende des Monats über einen neuen Bundeshaushalt einigen, droht den USA zum ersten Mal seit 2019 ein „Shutdown“ mit Ausgabensperren und der Schließung von Bundesbehörden. Dr. Björn Ohl, Ökonom der apoBank, erläutert die Hintergründe und die Risiken für die Anlagestrategie.

Der Kern des Problems liegt in den exzessiven US-Haushaltsdefiziten und der steigenden Staatsverschuldung. Weder Republikaner noch Demokraten haben in den vergangenen Jahrzehnten Pläne vorgelegt, um die angeschlagenen Staatsfinanzen nachhaltig zu sanieren. Dieser verantwortungslose Kurs wird von Investoren mit wachsender Skepsis betrachtet.

Die von der Trump-Regierung initiierte DOGE-Kampagne hat die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung geschwächt. Das hat direkte Konsequenzen für Anleger, da die Qualität wichtiger Konjunkturdaten sinkt. Ein Beispiel dafür sind die kürzlich stark nach unten revidierten Arbeitsmarktzahlen, die viele Investoren überraschten und die Grundlage für ihre Anlageentscheidungen infrage stellten.

Angesichts dieser Entwicklung bleibt die apoBank bei US-Staatsanleihen vorsichtig. Wir sehen die größten Risiken am langen Ende der Zinskurve. Ein zunehmender Vertrauensverlust in die US-Fiskalpolitik wird unserer Meinung nach zu weiteren Renditeanstiegen und damit Kursverlusten führen. Am kurzen Ende der Zinskurve sind wir dagegen optimistischer.

Die erwartete Abschwächung des US-Arbeitsmarktes und der steigende politische Druck auf die US-Notenbank Fed sprechen für fallende US-Leitzinsen in den kommenden sechs Monaten, was zu Renditerückgängen und damit Kursgewinnen führen dürfte.

Themen

Kategorien

Kontakt

Zugehörige Meldungen