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Blog-Eintrag -

Marktkommentar: Hohe Bewertung von KI-Titeln erinnert an Gratwanderung zwischen Vision und Illusion

Am Donnerstag veröffentlicht das wertvollste Unternehmen der Welt, Nvidia, Geschäftszahlen für das zweite Quartal. Saliou Willi Amann, Senior Portfoliomanager der apoBank, sieht die Entwicklung am Markt für künstliche Intelligenz kritisch.

Künstliche Intelligenz ist längst kein kurzfristiger Hype mehr, sondern eine strukturelle Wachstumsstory. Gleichzeitig erinnert die hohe Bewertung vieler Titel an eine Gratwanderung zwischen Vision und Illusion. Ein enttäuschendes Nvidia-Quartal wäre nicht nur ein Rückschlag für den Technologiesektor, sondern über die Branche hinaus ein Stresstest für den gesamten Markt.

Wir erleben eine paradoxe Situation: Die Fed signalisiert Entspannung bei den Zinsen, doch die eigentliche Nervosität der Anleger liegt nicht in der Geldpolitik, sondern in den Erwartungen an einzelne Technologiewerte. Nvidias Gewicht im S&P 500 ist mehr als nur eine Zahl im Index. Es ist zum Symbol für die wachsende Abhängigkeit der Anleger vom KI-Narrativ geworden.

Das eigentliche Risiko liegt weniger im nächsten Quartalsergebnis, sondern vielmehr in der Frage, wie lange die großen Tech-Konzerne ihre enorme Investitionsdynamik tatsächlich durchhalten können. Sollte Nvidia stolpern, könnte das der Moment sein, in dem Märkte erkennen: Auch die KI-Revolution ist nicht immun gegen ökonomische Schwerkraft und zyklische Schwankungen.

Angesichts des hohen Bewertungsniveaus investieren wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette von KI bewusst selektiv. Euphorie mag kurzfristig treiben, aber nachhaltiger Erfolg entsteht dort, wo Substanz und Wachstumspotenzial tatsächlich Hand in Hand gehen.

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