Pressemitteilung -
apoInstitutionell: „Börsenampeln stehen weiter auf grün“
Die globalen Wachstumserwartungen sind überschaubar, die geopolitischen Risiken hoch – und trotzdem boomen die Kapitalmärkte: Auf den ersten Blick ein Widerspruch, der auch viele institutionell Anlegende beschäftigt.
Das wurde auf dem Symposium apoInstitutionell 2025 deutlich, einem jährlichen Forum, zu dem die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) Vertreter von Versorgungswerken, Pensionskassen und weiteren Kapitalsammelstellen sowie aus der Finanzbranche einlädt.
Ziel der Veranstaltung, die in diesem Jahr von n-tv-Moderatorin Sabrina Marggraf moderiert wurde, ist es, den verpflichtungsorientierten Anlegenden einen Rundumblick auf die Rahmenbedingungen ihrer Kapitalanlage zu geben, wie Mirko Engels, Leiter Institutionelle Kunden bei der apoBank und Geschäftsführer der Fondstochter apoAsset, in seiner Begrüßung erläuterte.
Kein Bärenmarkt in Sicht
Reinhard Pfingsten, Chief Investment Officer der apoBank, zeigte sich in seinem Eröffnungsvortrag „Vom Goldilock zum Zinsturbo – zu schön, um wahr zu sein“ angesichts des konjunkturellen Kapitalmarktumfelds verhalten optimistisch. Die geopolitischen Verwerfungen hätten nicht automatisch ein geringeres Wachstum in der Welt zur Folge. Die Unternehmen aus dem Aktienindex S & P 500 seien sehr gut in die Berichtssaison für das 3. Quartal 2025 gestartet.
Somit sehe er aktuell auch keine Blasenbildung an den Aktienmärkten, so Pfingsten: „Die starke Marktentwicklung wird von den steigenden Gewinnerwartungen unterstützt. Natürlich ist ein gewisses Korrekturpotenzial vorhanden, vor allem in den USA. Von einem Bärenmarkt mit Kursrückgängen von über 20 Prozent gehen wir aber nicht aus. Die Börsenampeln stehen erst einmal weiter auf grün.“
„60/40-Portfolio funktioniert wieder“
Auch Pfingstens Blick auf die Entwicklungen in Deutschland war grundsätzlich positiv: „Deutschland kommt konjunkturell aus dem Tal der Tränen heraus.“ Entscheidend sei nun, dass es gelingt, die Aufbruchstimmung nach Verabschiedung der staatlichen Infrastruktur- und Rüstungspakete 2026 zu halten. Dafür seien private Investitionen dringend erforderlich.
Den Teilnehmenden des Symposiums empfahl Pfingsten, in ihren Portfolien auf eine ausgewogene Mischung aus Aktien und Renten zu setzen, ergänzt um Anlagen in Infrastruktur und Private Equity. Seine Botschaft: „Das 60/40-Portfolio aus Aktien und Renten funktioniert grundsätzlich wieder und zeichnet sich durch eine sehr geringe Verlustwahrscheinlichkeit aus.“
Aktien und Alternatives wesentlicher SAA-Bestandteil
Was das konkret für die Bedürfnisse von institutionell Anlegenden bedeutet, erläuterten Marco Antonio La Novara, Teamleiter Kundenberatung Institutionelle Kunden bei der apoBank, und Christian Chrobok, Leiter Strategische Asset Allokation beim Versorgungswerk der Wirtschaftsprüfer und vereidigten Buchprüfer im Land NRW, in ihren jeweiligen Vorträgen.
La Novara betonte, dass der Rechnungszins bzw. die vereinbarte Zielrendite zwar wieder über festverzinsliche Anlagen und Immobilien zu erwirtschaften sei, an Aktien und Alternatives jedoch kein Weg vorbeiführe, wenn es um die Vereinnahmung zusätzlicher Risikoprämien gehe.
Das sahen auch die Teilnehmenden des Symposiums so: In einer Umfrage auf der Veranstaltung gab die deutliche Mehrheit an, ihre Aktienquote perspektivisch auszubauen. Bei einem Drittel der Befragten liegt die Zielquote für Alternatives zwischen zehn und 20 Prozent.
Die größten Risiken für die strategische Allokation der institutionellen Portfolios bestehen laut Umfrage hinsichtlich der Entwicklung der Zinsen sowie in der Geopolitik. Primärer Ansatz muss laut Chrobok deshalb sein, die Liquidität so zu steuern, dass man in keiner Marktsituation Anlageklassen verkaufen muss, die man nicht verkaufen will.
Volatilität als Anlageklasse
Für eine bislang wenig genutzte Anlageklasse warb Tarek Saffaf, Portfoliomanager Institutionelle & Asset Management bei der apoBank, in seinem Vortrag auf apoInstitutionell.
Viele Anlegende würden Volatilität ausschließlich als zu managendes Risiko kennen. Dabei ließe sich zeigen, dass hohe Volatilität nicht per se zu fallenden Kursen führe – ebenso wenig, wie niedrige Volatilität steigende Kurse nach sich ziehe.
Volatilität sei vielmehr eine handelbare Anlageklasse, mit der man mittels derivativer Instrumente wie Optionen attraktive Renditechancen kreieren könne.
Hohes Interesse an Infrastrukturinvestitionen
Abgerundet wurde die Veranstaltung von zwei Referenten an der Schnittstelle von Politik und institutioneller Kapitalanlage:
Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender der Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr sowie Vorsitzender des Genossenschaftsrats der Emschergenossenschaft, gab einen Einblick, vor welchen Herausforderungen die lokale Politik bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten steht. Dudda riet den Teilnehmenden des Symposiums, solche Kommunen auszuwählen, deren Organisationsstruktur eine schnelle Realisierung der privaten Investitionen ermögliche.
Prof. Dr. Jens Südekum, persönlicher Beauftragter des Bundesministerium der Finanzen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, beschäftigte sich mit der Frage, welche Chancen das Sondervermögen Infrastruktur für private Kapitalgeber schafft.
Bei den Teilnehmenden des Symposiums lief Südekum damit offene Türen ein: 87 Prozent sehen im Sektor Verkehr & Infrastruktur die größten Chancen für ihre Kapitalanlage, gefolgt von Bildung & Digitalisierung sowie Energie & Nachhaltigkeit. Die Erwartungen sind gleichwohl hoch: Gut die Hälfte der Befragten rechnet mit einer jährlichen Rendite von sechs bis acht Prozent, knapp ein Fünftel sogar mit mehr als acht Prozent.
An der abschließenden Podiumsdiskussion nahm neben Südekum, Chrobok und Pfingsten auch Steffen Reeser, Partner bei Palladio Partners, einer Investmentboutique für Private Markets, teil. Reeser forderte die Bundesregierung auf, nach der Bereitstellung des Sondervermögens an den bürokratischen Strukturen zu arbeiten, damit das Geld auch zeitnah ausgegeben werden könne.
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Über die apoBank
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen. Kunden sind die Angehörigen der Heilberufe, ihre Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die apoBank arbeitet nach dem Prinzip "Von Heilberuflern für Heilberufler", d. h. sie ist auf die Betreuung der Akteure des Gesundheitsmarktes spezialisiert und wird zugleich von diesen als Eigentümern getragen. Damit verfügt die apoBank über ein deutschlandweit einzigartiges Geschäftsmodell. www.apobank.de
Seit der Gründung vor 120 Jahren ist verantwortungsbewusstes Handeln in den Unternehmenswerten der apoBank fest verankert. Sie setzt sich fürs Miteinander ein, fördert Zukunftsprojekte, Kultur sowie soziales Engagement und investiert in Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein: www.apobank.de/mehr-ermoeglichen