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Jessica Hanneken diskutierte mit Studierenden bei der Gesundes Kinzigtal GmbH über Perspektiven für junge Heilberufler. Foto: privat
Jessica Hanneken diskutierte mit Studierenden bei der Gesundes Kinzigtal GmbH über Perspektiven für junge Heilberufler. Foto: privat

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Zukunftswerkstatt für Studierende

Das Kinzigtal im Schwarzwald geht schon seit Jahren innovative Wege: Die Gesundes Kinzigtal GmbH, gegründet von einer Managementgesellschaft und einer lokalen Ärzte-Initiative, treibt die integrierte Gesundheitsversorgung voran. Jetzt haben Medizinstudierende aus ganz Deutschland sich vor Ort ein Bild von diesem besonderen Modell verschafft. Jessica Hanneken, Gesundheitsmarkt-Expertin der apoBank, hat Impulse dazu beigesteuert und wertvolle Anregungen der Studierenden mitgenommen.

Aufmerksamkeit für eine prosperierende Region

Die Gesundes Kinzigtal GmbH mit Sitz in Hausach versteht sich als „regionales Gesundheitsverbesserungsunternehmen“, wie der Gründer Dr. h. c. Helmut Hildebrandt formuliert. Die beteiligten Ärzte, Kommunen und Institutionen arbeiten eng zusammen und setzen unter anderem stark auf Prävention, um die derzeit 33.000 betreuten Versicherten optimal zu versorgen. Mit einem eigenen Förderprogramm verfolgt die Organisation das Ziel, junge Mediziner auf die prosperierende Schwarzwald-Region aufmerksam zu machen. „Das Kinzigtal zeichnet sich durch eine hohe Vernetzung der Akteure aus. Gerade jungen Ärzten, die oft große Interesse an einer Kombination aus Eigenständigkeit und Kooperation mit Kollegen haben, eröffnen solche Modelle interessante Perspektiven“, so Jessica Hanneken.

Hospitationen mit Mehrwert

Vom 15. bis zum 18. März nutzten angehende Ärzte und Pharmazeuten aus ganz Deutschland die Gelegenheit, bei einer Zukunftswerkstatt in Hausach insbesondere den Alltag der beteiligten Mediziner kennenzulernen. Eingeladen zur Veranstaltung „Gesundheit 4.0 – Vernetzte Zukunft im Team“ hatten die Gesundes Kinzigtal GmbH und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd). Zum Auftakt nahmen die Medizinstudierenden an einer Vollversammlung der Netzwerkpartner teil. "Da wurde direkt deutlich, wie sehr insbesondere die Ärzte hinter dem Modell stehen“, so Vanessa Ruan, eine der Teilnehmerinnen. "Auch wenn der organisatorische Aufwand hoch ist: Wir haben sehr konkret erfahren, wie befriedigend die Arbeit in der integrierten Versorgung sein kann.“

Zentraler Baustein der Veranstaltung war außerdem der Einblick in die beteiligten Praxen, kombiniert mit einer Unterbringung in den Arztfamilien. „Solche Hospitationen haben einen großen Mehrwert für die Studierenden“, sagt Petra Knödler, Patin der apoBank für Studierendenthemen. "Auf diese Weise lernen sie neben den beruflichen Eindrücken aus der Praxis auch die Lebensweise der Niedergelassenen im ländlichen Bereich kennen."

In Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmer zudem darüber, wie die Digitalisierung den Arztberuf verändert – und was für und gegen die Niederlassung spricht. Jessica Hanneken: "Mich hat vor allem beeindruckt, welche detailreichen Kenntnisse die Studierenden vom Gesundheitssystem an sich haben. Sie haben Lust, an neuen Entwicklungen mitzuwirken und neue Versorgungskonzepte zu erschließen. Um den Weg in die Niederlassung zu gehen, wünschen sie sich neue, veränderte Anreize – neue Rollenbilder etwa oder die Möglichkeit, auch als niedergelassener Arzt Forschung zu betreiben.“ Für Vanessa Ruan blieb am Ende der viertägigen Zukunftswerkstatt vor allem eine Frage offen: "Warum gibt es solche Modelle wie im Kinzigtal nicht in viel mehr Regionen Deutschlands?“

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Anita Widera

Anita Widera

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