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Existenzgründung Ärzte 2016: Jeder zehnte Hausarzt ging aufs Land

Pressemitteilung -

Existenzgründung Ärzte 2016: Jeder zehnte Hausarzt ging aufs Land

Hausärzte ließen sich 2016 wieder etwas häufiger auf dem Land nieder: 10,3 Prozent aller hausärztlichen Existenzgründer haben sich für die Praxis auf dem Land entschieden. Damit stieg der Anteil innerhalb eines Jahres um ein Prozent. Das legt die Analyse der Existenzgründungen unter den Ärzten 2016 dar, die jährlich von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) sowie dem Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) vorgelegt wird.

Ein Blick auf die Lage der Praxisgründungen zeigt, dass diese im vergangenen Jahr in den ländlichen Regionen und in den Kleinstädten (bis 20.000 Einwohner) anteilig insgesamt um rund vier Prozent zugenommen haben. Im gleichen Maße ist der Anteil der Existenzgründungen in größeren Städten gesunken.

„Wir beobachten einen leichten Anstieg bei den hausärztlichen Existenzgründungen, auch auf dem Land, doch eine Entwarnung gibt es nicht“, sagt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der apoBank. „Die monetäre und beratende Unterstützung unter anderem durch Initiativen der Kassenärztlichen Vereinigungen zeigen offenbar Wirkung. Allerdings ist es in erster Linie die Infrastruktur auf dem Land, die Bedenken bei den Existenzgründern hervorruft: Weniger Jobmöglichkeiten für den Partner, weitere Schulwege für den Nachwuchs, kaum Einkaufsmöglichkeiten und ein fehlendes Kulturangebot spielen durchaus eine Rolle bei der Entscheidung.“

Nicht nur auf dem Land, sondern bundesweit bleibt der Hausärztemangel weiterhin eine Herausforderung für die Sicherstellung der Patientenversorgung, denn es rücken nicht genügend Hausärzte nach: 2016 betrug der Anteil der hausärztlichen Existenzgründungen 26,4 Prozent. Zum Vergleich: In der bestehenden ambulanten Versorgung arbeiten 43,3 Prozent aller Vertragsärzte als Hausärzte. „Die sich hier abzeichnende Versorgungslücke wird durch den demografischen Wandel weiter befeuert“, sagt Zehnich. „Die Bevölkerung wird im Durchschnitt älter und der Bedarf an Gesundheitsleistungen höher, demgegenüber wird der Anteil der Praxisinhaber, die kurz vor dem Ruhestand stehen, immer größer.“

Einzelpraxis bleibt die häufigste Niederlassungsart

Die Niederlassung in einer Einzelpraxis ist bei Ärzten die häufigste Form der Existenzgründung und findet in der Regel durch die Übernahme einer bereits bestehenden Praxis statt. 2016 haben sich 54 Prozent der hausärztlichen Existenzgründer auf diese Weise niedergelassen. Eine Praxisübernahme erforderte mit 134.000 Euro auch die höchsten durchschnittlichen Investitionen. Günstiger gestalteten sich zwar mit 104.000 Euro im Schnitt die Neugründungen von Einzelpraxen, doch diese finden nur sporadisch statt und lagen 2016 bei fünf Prozent.

Kooperationsanteil bleibt stabil

Ähnlich wie im Vorjahr, entschieden sich 41 Prozent der hausärztlichen Existenzgründer 2016 für die Selbständigkeit in Kooperationen. Die Niederlassungsformen hier sind sehr vielfältig, ebenso die dafür benötigten Investitionen: Die günstigste Form war 2016 der Kauf und die Überführung einer Einzelpraxis in eine Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) mit 105.000 Euro. Am teuersten war die Übernahme einer BAG zusammen mit anderen Partnern, die mit durchschnittlich 129.000 Euro zu Buche schlug, jedoch ähnlich wie die Neugründung nur selten zustande kommt.

Großstadtpraxen hoch im Kurs

Ein Blick auf die Übernahmepreise zeigt, dass 2016 in der Großstadt mit durchschnittlich 100.000 Euro die höchsten Summen gezahlt wurden. Das bedeutet eine Steigerung um 27 Prozent. Im Gegensatz dazu blieb der Durchschnittspreis für eine hausärztliche Einzelpraxis auf dem Land mit 68.000 Euro relativ konstant.

Der Übernahmepreis spiegelt allerdings noch nicht alle nötigen Investitionen bei einer Existenzgründung wider. Er umfasst den ideellen Wert, der unter anderem vom Patientenstamm, dem Image und der Lage der Praxis abhängt, sowie den materiellen Wert, der sich durch die sich bereits in der Arztpraxis befindenden Einrichtungsgegenstände und medizinischen Geräte ergibt. Hinzu kommen – je nach Zustand und Ausstattung der Räume – unterschiedlich hohe Kosten für Modernisierung, Einrichtung oder medizinisch-technische Ausstattung.

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Anita Widera

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